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„Wir wünschen uns einfach nur Gleichbehandlung!“

„Ich fühle mich hier nicht zu Hause und in Kasachstan auch nicht.“ sagt Kristina in unserer Diskussionsrunde im Rahmen des 1. Experten-Workshops des XENOS-Projektes „GE.W.IN.N.“ am 28. Juni 2012 in Dresden.

Sie berichtet, wie sie vor zwölf Jahren nach Deutschland gekommen ist, dass sie in der Schule auf Grund ihrer schlechten Deutschkennnisse zuerst Außenseiterin war, sich aber dank der Unterstützung ihrer Lehrer schnell integrieren konnte.

Hicran kam vor acht Jahren mit ihrem Vater nach Deutschland und ging zuerst in eine DaZ (Deutsch als Zweitsprache)- Klasse. Ihre Mutter ist noch in der Türkei. „Ich besuche sie jedes Jahr.“ erzählt sie.

Beide werden immer wieder darauf hingewiesen, dass sie Migrantinnen sind. „Vor allem Kinder sind da hemmungslos.“ meint Kristina. In ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin ist das kein Problem. Sie überzeugen durch Ehrgeiz und Leistung – eine Anstellung haben beide schon in Aussicht.

Anders ist die Situation für Tomasz aus Polen. Er ist gut ausgebildet – hat einen Abschluss als Lackierer und Kfz-Mechatroniker, außerdem absolviert er gerade ein Fernstudium. Ihm bringen sächsische Unternehmen wenig Verständnis entgegen, wenn es um den Grad der Beherrschung der deutschen Sprache geht. Doch Sprachlernen dauert.

Viele Unternehmen übersehen auf Grund des Sprachproblems völlig die Qualifikationen und Erfahrungen, die Migranten und Migrantinnen mitbringen. Noch schwieriger wird die Situation, wenn eben diese nicht nachgewiesen werden können.

Unterstützung dabei bieten die Anerkennungsbeauftragten der Kammern. Sie prüfen, inwiefern Abschlüsse aus anderen Ländern mit deutschen vergleichbar sind und welche erworbenen Berufserfahrungen berücksichtigt werden können, um Migranten und Migrantinnen den Weg auf den deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Seitens der eingeladenen Arbeitgeber bestehen keine Vorurteile. „Integration erfordert Kompromissbereitschaft, Unterstützung und vor allem Empathie.“

Wir hoffen, dass noch viele andere sächsische Unternehmen so denken und uns bei unserer Arbeit im Projekt unterstützen.

hier noch einige fotografische Eindrücke:

Kristina und Hicran mit Projektleiter Uwe Hoppe

Kristina und Hicran mit Projektleiter Uwe Hoppe

 

in der Diskussion 1

 

in der Diskussion 2

 

Frau Sussek (Annerkennungsbeauftragte der Handwerkskammer Dresden) mit Vertretern der Arbeitsgeber